Dienstag, 8. August 2006

Fremddeutsch I

Es geht morgens kurz nach sechs los: "Klackklack, klackklack - rumms!" Böcke aus rohem Holz werden von Anhängern geladen, oben drauf werfen Arbeiter Tischplatten. Am Ende rollen sie Planen über Gestänge aus gesteckten Leisten: Der Markt am Maybachufer öffnet gegen Mittag. Fälschlicherweise oft "Kreuzberger Türkenmarkt" genannt, ist er eigentlich ein Neuköllner Ereignis. Entlang des Ufers bilden die Stände Gassen, die sich über die Bürgersteige hinziehen. Hier gibt es en gros oder au détail Obst, Gemüse, Nähzeug, Töpfe, Gewürze, Fisch, Fleisch, seit neuem auch Biogemüse und einen Kaffeestand. Am Kottbusser Damm, gleich bei der Ankerklause, steht sogar ein Stoffverkäufer mit feinem bis grobem Leintuch, von Gardinenstoff über Möbelstoffe bis Malerleinen: alles naturweiß.

Und fast überall bekommt man gratis hinzu, wie hier auf den Schildern die Ware manchmal recht eigenwillig benannt wird: "Granny Simitis" heißt da eine Apfelsorte, dort bietet ein Stand mit Haushaltswaren "Ein Kaufswagen" an (wie viel kosten wohl zwei?) und in ein paar Wochen heißt es dann wieder: "Eßt Katsanien".

Beim Haushaltswarenstand liegen auch ein paar Visitenkarten von Geschäften aus der Nachbarschaft aus. Ein Trödelladen bietet an: "Wohnungsauf Lösungen".

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