Samstag, 14. August 2010

Lesevorrat

Letztens durfte ich einer französischen Freundin den Unterschied zwischen Buchvorrat und Sortiment erklären. Wenn eine Buchhandlung ein gutes Sortiment hat, gibt's exzellente Auswahl und sie ist gut sortiert (selbst dann, wenn der Laden oberflächlich betrachtet zwischendurch auch mal etwas unordentlich anmuten mag).

Vorrat bezieht sich auf Speisen und Getränke, "wohnt" in der Speisekammer oder im Vorratsschrank; man kann aber auch Heizöl und derlei bevorraten.

Und der Buch- oder Lesevorrat ist der Bücherstapel, der mit in die Ferien darf. Regnet es viel, ist der Lesevorrat schnell erschöpft. Wer Glück hat, trifft dann einen anderen Leser ... oder auf einen Buchladen, der hoffentlich gut sortiert ist.

Was ich in meinem Buchladen um die Ecke nicht entdecke, wird mir von Freunden zugetragen oder ich lese oder höre medial davon. Danach bestelle ich, was mich interessiert, per Mail bei eben dieser Lieblingsbuchhandlung in der Ohlauer Straße, kurz hinter der gleichnamigen Brücke, dort, wo schon Kreuzberg losgeht. Die Buchhandlung trägt den hübschen Namen Leseglück und ist sehr schön. Es ist ein Zwei-Frau-Betrieb; Susan und Eleni veranstalten oft Lesungen, manchmal sogar im Waschsalon nebenan. 

Und genauso halte ich es mit französischsprachigen Büchern.

Was derzeit in Deutschland nicht lieferbar ist, finde ich im Zentralen Verzeichnis Antiquarischer Bücher, einem Zusammenschluss vieler Antiquare.

Small is beautiful, das gilt nicht für für leichtes Reisegepäck. Und wer in Berlin einige französische Bücher loswerden möchte, kann sie in die fliegende Bibliothek des franko-amerikanischen Cafés Heroes im 'neuen Szenekiez' Nord-Neukölln einstellen - und auch mit Vorhandenem tauschen. Aber leider erst wieder ab Anfang September.

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Foto: Heroes

Montag, 2. August 2010

Berlin am Meer

Warum müssen eigentlich auf dem Balkon immer Blumen wachsen? Ich kehre für ein paar Tage von auswärtigem Dolmetschen, von Schreibklausur und Kurzurlaub zurück. Wir sind dieses Jahr besonders mobil. Unser Balkon ist verdorrt und wüst - kein Wunder, ich hatte im Vorfeld die schönsten Pflanzen verschenkt, andere für regelmäßiges Auftragsgießen praktisch zusammengestellt.

Bevor ich jetzt richtig in den Urlaub fahre - wir tauschen unsere Wohnung mit einer französischen Familie - habe ich schnell auf dem Balkon Erste Hilfe in Sachen Design geleistet ihm, ausgehend von einer vom Meer zurückgebrachten Schiffslaterne, ein maritimes Flair verpasst. Warum müssen eigentlich immer Blumen auf dem Balkon wachsen? Zumal unser Balkon ja Blick auf den Kanal hat, 
unser erstes Wassergrundstück.

Dieser "Balkonpflanztipp" passt nicht nur zu vielreisenden Dolmetschern, sondern auch für andere Berufstätige, die mit Unterbrechungen zu Hause sind, wo die lieben Mitmenschen nicht immer so zuverlässig ihren Gießaufträgen nachkommen (oder es zu gut meinen und 
übergießen).

Denn wer hart arbeitet, muss sich auch intensiv erholen können - und sei es auf Balkonien.


Ich kaufe morgen noch ein paar duftende Kräuter ... und dann doch noch ein paar Lobelien, vulgo: Männertreu. Die sind so schön blau ... Berlin am Meer - mit einer kleinen Prise Paris. Wo? Bild anklicken und hingucken!