Am Firmament steht der Erdentrabant, Quatsch!, Neustart: Der Mond hat ist noch nicht mal den halben Aufstieg geschafft, er wirkt riesig, wie ihn da das Auge noch mit den Häusern und Bäumen vergleicht in seiner Größe. Wie eine unheimlich große orangegelbe Scheibe, wie herausgeschnitten aus schwarzem Molton, das über den gebauten Horizont gespannt ist, so sauber sind seine Umrisse. Dieser Mond hat keinen Hof.
Auf der Wiener Straße gibt's Spätzle, die kleine Portion für drei Euro, leckre verschrumpelte Teigwaren mit zu heiß gewordenem, verdorbenem Brustsekret eines Wiederkäuers - und Salat. Die Leute sind plötzlich alle ganz aufgedreht, freundlich, lautes Lachen, leises Flirten. Es ist warm, der erste Abend draußen in diesem Jahr, wenngleich für mich nur kurz.
Am Nebentisch erzählt ein Westberliner von Oma Wolter aus Oberschweineöde (...schöneweide), wie sie seinen Freundeskreis mit optischen Steinen und Partituren versorgte gegen Krönungs-Kaffee und Alpenmilchschokolade. Mauerzeiten, kleiner Grenzverkehr im Kurs von eins zu zehn.
Keiner, außer mir, bemerkt hier den Mond. Wer sagte mal was von umgedrehtem Pisspott (Büchner), wer sprach von Käse? Letzeres, ja. Delikates Multikulti: Käsespätzle von einem indischen Koch bereitet in der Kreuzberger Wiener Straße angesichts des Mondes, der aussieht wie ein Laib Schweizerchäs.
Montag, 2. April 2007
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