Nein, kein Foto, die ganze Pracht schafft meine kleine Kamera nicht. Unser Haus ist idyllisch am Ufer des Maybachs gelegen (nee, Landwehrkanal!), seine Fassade hat eine schöne, frische Farbe und anmutigen Zierrat. Das Haus ist ein Altbau und fast das schönste Gebäude hier am Ufer.
Das erste Mal zog ich 1990 in die Nachbarschaft, für die Dauer eines Sommers. Damals recherchierte ich in Archiven der DEFA für ein später verworfenes Promotionsprojekt. Verworfen, das klingt so lax, ich fand damals in der Nachwendezeit die Arbeitswelt einfach spannender, so dass ich nicht mehr zum Beenden der Dissertation kam.
Dann kam ich vor genau 10 Jahren hierher - und habe den Ort als Stätte des Arbeitens erlebt. In unserem Haus wurden Filme konzipiert, Filmmusik geschrieben (und gespielt!), Artikel und Diplomarbeiten geschrieben, ein Medienhaus mit Wohnungen, Büros und Arbeitszimmern. Das war schon witzig: Auf dem Weg zum Fahrradständer winkte immer der Plastik-Oscar von der Glotze unseres Filmmusikkomponisten im Erdgeschoss, der sein Arbeitszimmer "das U-Boot" getauft hatte, weniger wegen des Films als angesichts eklatanten Lichtmangels seiner Bürowohnung.
Und es ist ein Haus mit Vorgeschichte. Einmal, ich war gerade im Auftrag von X-Filme Köln tätig, telefonierte ich mit dem dortigen Herstellungsleiter. Als der meine Adresse erfragte, fragte er knapp: "Welcher Stock?" Er hatte hier auch einige Jahre zugebracht.
Seit etwas mehr als einem Jahr bin ich zurück - und entdecke das Haus auch als elegante Wohnadresse. Was vor allem an der Gegend liegt, die sich in den letzten Jahren deutlich verbessert hat. Dafür sind viele der alten Nachbarn weitergezogen. Und es gibt neue Nachbarn, und etliche sind wieder aus den Medien.
Mittwoch, 28. Februar 2007
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