Ich komme mit dem Rad vom Wochenmarkt. An der Kreuzung zur Hobrechtstraße nimmt mir ein niegelnagelneuer Mercedes die Vorfahrt. Ich ärgere mich, suche Augenkontakt zum Fahrer, stutze. Es ist eine Fahrerin - und außer den Augen sehe ich von ihr nur einen schwarzen Schleier. Und die Hände auf dem Lenkrad - an einer blitzt ein teurer Ring. Auf dem Beifahrersitz ein Mann mit dunklen Haaren. Die Frau spricht, gestikuliert, er hört zu. Ihre Körpersprache ist die einer Chefin. Als ich irrtiert dem Auto hinterhersehe, fällt mir eine sehr dezent neben das Kennzeichen geklebte Form auf: Sylt, die Insel der Reichen und Mächtigen.
Das Bild ist mehrfach ungewohnt, und ich weiß: In anderen Ländern wäre es das nicht.
Wobei mich auch anderswo diese Art der Verschleierung stören würde.
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