Nur das Ergebnis war nicht zu übersehen. Als ich halb vier gehen und die Tür hinter mir zuziehen wollte, griff ich ins Leere. Da war anstelle des runden Knaufs nur noch ein hässliches Nichts.
Am Sonntag besuchte ich einen der Berliner Flohmärkte und sah haufenweise Türklinken, Knäufe, Schrankschilde, Türbeschläge akkurat präsentiert und was an derlei in manchen schicken Immobilien an Mobilem so vorhanden ist. Und ich erwarb, zum horrenden Preis von 10 Euro, nachstehend abgebildeten Griff.
Und ich stellte mir vor, wie diese Knäufe, Verschlüsse und Türblätter, zunächst nach Form und Stil wohlsortiert, von den Häusern auf die Märkte und dann wieder zurück in die Häuser wandern, von wo aus sie wieder ihre Reise antreten. Dabei müssen sie natürlich immer mehr durcheinander geraten, denn die Ware ist nicht sortiert und die Anzahl der gestohlenen und nachgekauften Messingdinge ist nie gleich ...
Wir Mieter der anderen Geschosse haben jetzt versucht, mit Herrn Hartmut von ganz unten ein ernstes Wörtchen zu reden. Das war wahrlich nicht einfach. Aber immer öfter klappt es und die Eingangstür wird nur kurz geöffnet für Hund und das gnädige Fräulein. So wisset, Ihr potentiellen Diebe, dass unser Haus inzwischen eine Alarmanlage hat. Und überhaupt: Die meisten historischen Türbeschläge sind gestohlen, bei uns ist fast nichts mehr zu holen! Wegbleiben!
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Andere Geschichten von und mit Herrn Hartmut (der natürlich anders heißt): hier und hier bitte klicken.
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