Samstag, 7. Juli 2007

Rechnung

Das Netto-Monatseinkommen eines 26-jährigen ledigen Polizeimeisters liegt bei 1630 Euro, den Staat - uns - kostet das schätzungsweise das Doppelte, gehen wir von 3260 Euro aus. Ein Vierzigstel davon entspricht einem halben Arbeitstag, multipliziert mal 150 Beamte, die Donnerstag am Ufer die Abholzung dreier gesunder Bäume 'schützten', ergibt 12.225 Euro.
Da ja auch ältere und verheiratete Wachtmeister dabei gewesen sind, gehe ich mal von einer Größenordnung von 15.000 Euro nur für die Polizei aus - je halbem Tag. 22 Bäume wurden insgesamt gefällt, mir fehlt die Übersicht dessen, wie lange das gedauert haben mag.

15.000 Euro - genau diese Summe gibt die Reederei Riedel als Verlust an, der ihr täglich durch die Sperrung des Landwehrkanals entsteht, alle Reeder zusammen beziffern den Verlust auf über sechzigtausend Euro. Die Reeder zahlen seit langem Steuern, die auch zur Instandhaltung der Ufermauern hätten aufgewendet werden müssen.

Der Sperrungsbeschluss vom 23. Juni war wiederum das Mittel, den Druck zu erhöhen - merkwürdig nur, dass hinter den Absperrungen nicht umgehend Sanierungsmaßnahmen an den Mauern begonnen wurden. Oder Aufschüttungen der unterirdischen Trichter, die im Boden des Kanals an den Wende- und Anlegestellen entstanden sind - an genau den Stellen, an denen konkret Ufermauern eingebrochen sind. Es heißt doch, es sei Gefahr im Verzuge ...

Wie ist das Ganze zu erklären? Die Aufwendungen für den Polizeischutz sind kostenneutral, die Beamten stehen längst im Budget. Reparaturmaßnahmen werden weiter in der Finanzierung gestreckt, hier scheint keine große Eile geboten - und jetzt, nach Absägen der "Bedrohung", darf der Kanal auch wieder partiell befahren werden. Auf dass die Reeder weiter ihre Abgaben entrichten.

Tja, schade, Bäume zahlen leider keine Steuern.

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