Donnerstag, 29. Dezember 2011

Rich art Kiz

So sehen in Neukölln uns jene, die Wohnungsanzeigen aufgeben ...
Wonung im Rich art Kiz mit schöne Dilefussbode und Guteschnitt und Sonne im Hinterhaus. Getopt ist das durch total ruhige Hof und die U-Bahn vor die Haustür. Und da findet auch der derzeit heißeste Kiz in Berlin. Hier IST Leben. Hier ENTSTEHT Leben. Neukölln ist eine Mischung aus Boheme, El-Arenal und Kunstcafe. Unglaublich!
Und das sind die Begleiterscheinungen, aus einer anderen Wohnungssuchseite (grafisch verändert):


P.S.: Für die Nichtberliner ... es gibt einen Richardkiez, in dem in der Tat viele Künstler leben.

Mittwoch, 23. November 2011

Unsichere Gegend

Seit ich in Neukölln wohne, hat unser Haushalt alle zwei Jahre ein Fahr­rad eingebüßt. Das ist nicht normal und passt auch nicht zu den Informationen, die die Polizei hat. Als ich mich neulich mit dem Kon­takt­be­reichs­be­am­ten darüber unterhalte, meinte der nur knapp: "Ihre Zahl könnte hinhauen. Die wenigsten Diebstähle werden zur Anzeige gebracht".

Wie sagte mein Bruder vor einigen Jahren (als Variation auf die Wer­bung mit der teueren Uhr aus Genf): "Ein Fahrrad gehört einem nie ganz allein." Mein Bruder wohnt in Treptow, das ist der Nachbarbezirk, die kennen das dort auch.

Jetzt hat es sogar das Motorrad eines Nachbarn erwischt. Es ist eine blaue Yamaha aus dem Jahr 1995, Fahrgestellnummer 3VD080211, letztes Kennzeichen: B-GC 38.

Er hatte es am Abend wie immer vor der Haustüre auf dem Gehweg abgestellt. Am nächsten Tag war es nicht mehr da. Für mehr Infos hier klicken. (Finderlohn!)

Freitag, 4. November 2011

Laienschauspieler gesucht

Jugendliche und junge Erwachsene (15 bis 30 Jahre) aus Berlin-Neukölln – mit und ohne Migrationshintergrund – als Laien-Schauspieler für soziokulturelles Theaterprojekt in Neukölln gesucht!

In der Produktion „Ortswechsel. Szenen aus dem Leben einer Stadt“ gehen die Darsteller auf Spurensuche nach den Geschichten von Räumen und Menschen im Reuterkiez. Fragen zu Heimat, Identität und Migration werden in Form eines Theaterparcours, bei dem sich die Zuschauer zwischen unterschiedlichen Aufführungsorten bewegen, szenisch vermittelt.

Die Proben beginnen Mitte November. Die Premiere findet am 16. Dezember statt.

Schickt bitte eine Mail an: reuterkieztheater@yahoo.de oder ruft an unter: 0151 5665 7413. Wir freuen uns auf Euch! Theater der Migranten, www.migranten-projekt.de"

Freitag, 30. September 2011

Später Sommer ...

... selbst auf diesem Neuköllner Schattenbalkon
Unsere Nachbarschaft macht in der Regel einen eher düsteren Ein­druck. Das Neuköllner Kanalufer liegt im Schatten, die Balkone in den eng gebauten Straßen erreicht nur selten mal ein Son­nen­strähl­chen.

Dienstag, 16. August 2011

Übungsraum

Noch ein Nachtrag zu neulich, zum Jazztrompeter. Mancher seiner Kollegen, die sich da so ans Ufer stellen, sollten sich lieber einen Übungsraum mieten.

Sonntag, 14. August 2011

In der U-Bahn ...

... Schönleinstraße. Au weia!

Seit dem Bankenkrach von 2008 haben sich die Werbetreibenden übrigens aus unserem U-Bahnhof zurückgezogen. Der Ort ist schlecht beleuchtet, ungepflegt, an vielen Ecken stinkt es nach Urin. Früher haben wenigstens die Farben der Werbung ihn ein wenig auf­ge­hübscht. Neukölln ist ein Ar­­muts­­be­­zirk, hier sehen wir es immer wieder.

Samstag, 13. August 2011

Jazztrompete


"Je kälter der Sommer, desto bunter seine Fotos."
Neue Berliner Spruchweisheit

Dienstag, 9. August 2011

Heut mach ich blau ...


... aus Protest gegen den Regenhimmel ... und denke nach, was die Zukunft wohl bringen wird. Süßes Leben!

Sonntag, 7. August 2011

Lesebank

Wie schön, dass es im Kiez jetzt wieder mehr Buchhandlungen gibt! Und bei manchen kann sich der geneigte Leser sogar in der Sonne niederlassen und lesen, sofern es welche gibt (und er/sie zur richtigen Tageszeit vorbeischaut, wenn der Bürgersteig "auf der richtigen Seite" liegt).

Diese lange Bücherbank steht vor der Buchkönigin. Der schiere Lebensgenuss! Und die viel nettere Zierde für eine Baumscheibe als das, was hier sonst mitunter rumliegt.

Samstag, 30. Juli 2011

Verspäteter Osterhase


... am Kottbusser Damm, Neuköllnseite.

Dienstag, 26. Juli 2011

Wilde Müllentladung


Zu eklig ... Hier laufen die Kids Slalom um Hundekacke, weil sich der Müll um die kacktauglichen Baumscheiben herum stapelt. Der Müll wird hier |wochenlang| monatelang liegenbleiben. Da waren wohl einige Nachbarn wieder zu arm, um die BSR zu bestellen. (Sperrmüllabfuhr bezahlen in Berlin normalerweise die Verursacher.)

Die Nachbarn mussten das Haus verlassen, nachdem ihre Woh­nun­gen als Eigentumswohnungen verkauft worden sind. Vorher hatte sich, weil die Stadt Berlin die Sozialwohnungszuschüsse nicht mehr bezahlt hat, die Miete ihrer Bleiben fast verdreifacht. Nein, das ist keine Rechtfertigung, nur eine Beschreibung.

Samstag, 23. Juli 2011

Vor dem Haus

Der Naherholungswert unseres Kanals ist hoch. Nur reinfallen sollte man nicht. Und im Grunde sind die Uferstraßen zusammen eine sechs­spu­ri­ge Autostraße, im Sommer sehr viel von Tou­risten­damp­fern befahren. Was die verbrennen, möchte ich nicht so genau wis­sen. Es stinkt bestialisch und auf dem Balkon muss ich täglich den Fein­staub weg­wischen. Dazu kommt noch der Schwerlastverkehr vom Wochenmarkt, der die Wände regelmäßig erschüttert. Unser Haus hat schon richtige Risse davon. Kräuter oder Tomaten aus eigener Anzucht? Das können wir leider vergessen. Die Idylle ist trügerisch.

Montag, 18. Juli 2011

Tourischiff

Vom Tourischiff auf dem Landwehrkanal tönte es eben anders runter, als die sonstige Leier vom Band, und zwar (auf Englisch):
Hier rechts auf dem Dach steht Kreuzkotze, das kann ich jetzt nicht übersetzen. Wir sehen hier viele Pro­test­no­ten gegen das Establishment und gegen den Staat in diesem Bezirk, in dem viele Kreative und viele Protestler leben. Also nicht täuschen lassen durch die schönen grünen Bäume am Uferrand, das ist ein ziemlich sehr virulenter Bezirk, Kreuzberg eben.
Super, nur die neuköllner Seite hamse unterschlagen, Monsieur.

Dienstag, 7. Juni 2011

Nachtigall

Die Artenvielfalt am Maybachufer hat wieder zugenommen, jedenfalls akustisch. Ich höre tags und auch nachts Vögel, die in den letzten Jahren nicht oder nur unregelmäßig da waren, unter anderem eine Nachtigall. Wie viele es davon in Berlin wohl noch gibt, fragten sich die Passanten? Die Berliner Ornithologische Ar­beits­ge­mein­schaft weiß Antwort, sie schätzt den Bestand an Nachtigallen auf 1.320-1.620 Brutpaare.

Nicht mehr lang wird die Heckenbraunelle zu hören sein, die mir dieses Jahr zum ersten Mal aufgefallen ist. Dafür hören wir sie fast, seit das Eis weg ist.

Die Lage am Ufer ist überhaupt etwas, das für mehr Naturerfahrung mitten in der Stadt sorgt, auch bei Sommergewitter wie gestern Abend. Davon nur eine schlechte Handyfotoskizze, auf der die Stimmung aber deutlich wird.

Sonntag, 22. Mai 2011

Gentrifizerung

Gesehen in der Nähe des Campus Rütli:

Sonntag, 8. Mai 2011

The sound of summer

Nein, ich fürchte, wir werden ihn nicht sehr lieben, und küssen schon gar nicht.

Seit drei Tagen sitzt er nun da, an der anderen Uferseite des Landwehrkanals, auf der Bank direkt gegenüber: der dunkelhaarige Mann mit seiner Quetschkommode. Er holt aus seinem Instrument so ziemlich alles das heraus, was die Pariser, Berliner und Londoner Straßen- und U-Bahnmusikanten auch an Bekannterem zu fiedeln, flöten oder quetschen imstande sind, also sämtliche Gassenhauer, die für kurze Zeit Aufmerksamkeit und eine wohlwollende, das Portemonnaie lockernde Stimmung bei Passanten erzeugen können.

Dagegen sind Balkonkatzen leise ...
Ich sage "können", wie als wär's ein Beipackzettel eines nicht anerkannten Medikaments. Und ich schrieb "Passanten". Nein, ich bin keine Passantin, und er sitzt meinem Balkon direkt gegenüber. Die Balkontür steht den halben Sommer lang offen da. Mein "Vorbeigehen" beschränkt sich zur gemeinsamen Arbeitszeit auf kurze Gänge zum Balkon, um nach Balkonpflanzen zu sehen oder dem Wetter, oder in die Küche, Tee kochen.

Am ersten Tag erfreut mich sein Gequetsche noch, da es sich mit dem Zwitschern der Vögel, dem Plappern der Kinder und dem dümmlichen Gelaber vom Band kommender Ortsbeschreibungen der Touristenschiffe mischt. Der Sound des Sommers halt ...

Am zweiten Tag sitze ich überraschend lang in der Küche, dann ist Haushalt angesagt und Freundinnenbesuch. Am dritten Tag bin ich viel draußen, es ist Sonntag, und trotzdem auch im Arbeitszimmer, ich bin selbständig.

Und morgen? Werde ich meine Gewohnheiten ändern? Im Balkonzimmer lerne ich immer Vokabeln und studiere im Lesesessel. Außerdem spreche ich mir dort am Esstisch die übersetzten Drehbücher laut vor. Im Arbeitszimmer schreibe und lerne ich, wenn es umfangreiche Dokumente gibt, die ich mit dem Stift in der Hand lesen muss. Hier liegt die Akte für die Buchhaltung, hier sind die Bücherschränke mit der Fachliteratur. In der Küche und im Gästezimmer lese ich Korrektur.

Der dunkelhaarige Mann mit der Quetschkommode wird meine Gewohnheiten durcheinanderbringen. Denn wie sagte meine Nachbarin Katrin gestern Abend, als wir uns an den Mülltonnen trafen: "Am Ende des Sommers werden wir ihn hassen!"

So lange, Katrin, wird's nicht dauern. Aber vielleicht kommt ja jemand aus der mitleidenden Nachbarschaft auf die Idee ihm Noten beizubringen, damit er seine manchmal etwas vage nachgespielten Tubes verbessern und sein Repertoire vergrößern kann. Während ich diese Zeilen schreibe, hat er gerade einen 34-minütigen Set von "Bésame mucho" beendet.

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Foto: C.E.

Freitag, 6. Mai 2011

Mauersegler sind da!

Zehn Tage später als üblich, können die Neuköllner ab heute die ersten Mauersegler des Jahres hören. Diese nur in Städten oder Orten mit hohen Türmen vorkommenden Schwalbenart, die deshalb auch "Turmschwalbe" heißt, kommt sonst meistens um den 27. April nach Berlin.

Vielleicht waren die Mauersegler aber auch schon früher da und sind wegen des kühlen Wetters noch nicht laut schreiend rumgeflogen. Ihre Rufe sind der Klang des frühen Sommers. Um den 6. August fliegen sie dann zurück in den Süden.

Donnerstag, 7. April 2011

Acker, unbestellt

Letztes Jahr sind uns im April allerlei Pflänzchen und Triebe kaputtgegangen. Dieses Jahr warten wir und bewundern das zarte Grün und Gelb vor dem Balkon. Heute sogar mit Seegang ...

Samstag, 2. April 2011

Programmtipp

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Mehr: dfjw (Foto: C. Elias)

Dienstag, 22. März 2011

Indiskretion

Manchmal ertappe ich mich, dass ich nach einem Dolmetschtag die Gespräche vom Nebentisch übersetze. Ich komme aus dem Prenzlauer Berg zurück, wo wir für Arte gedreht haben. Innerhalb von 20 Jahren ist dort die Mieterschaft zu über 90 % ausgetauscht worden ...

Nun bin ich zurück in Nord-Neukölln, löffele mein Süppchen. Am Nebentisch sind alle erregt, sprechen laut. Es geht um die Luxusmodernisierung eines Hauses in der Nachbarschaft, nach der die Mieten auf  neun bis elf Euro je Quadratmeter (netto und kalt) explodieren.

Nein, an der Wand lehnt kein Investor
Mieter fanden sich mit einem Anwalt zusammen, der sie nun berät. Die Worte "Ablösesumme" fallen, "Schonzeit" und  "Vergleich".

Der Anwalt berichtet, dass er eine Zeitlang in Kreuzberg für die Kanzlei neue Räume gesucht habe. Es sei zwar schon ein paar Jährchen her, aber am Kudamm seien exakt neun bis elf Euro je Quadratmeter (netto und kalt) aufgerufen worden — für Büroraum wohlgemerkt. Im Vergleich zu allen anderen Lagen sei der Kurfürstendamm die günstigste Adresse gewesen, viel günstiger als Kreuberg.

"Es ist traurig zu sehen, was aus Kreuzberg wird", sagt darauf ein anderer. Über ein Pärchen aus Westdeutschland wird berichtet, das auf Wohnungssuche die günstigen Preise und die vielen Cafés, Geschäfte und Naturnähe lobte. "Wenn das so weitergeht, ist in Kreuzberg bald kein Kreuzberger mehr da." Und jetzt ginge das auch in Neukölln los. "Es steht uns jetzt bevor, was den Prenzlauerbergern vor fünfzehn Jahren passiert ist", stellt ein anderer fest. Das ist keine Indiskretion: das Süppchen, das die Politik eher mittellosen Mietern eingebrockt hat, ist versalzen ...

Der Aufbruch klang aber optimistischer. Die Mieter scheinen kampfbereit zu sein.

Dann kommen neue Kunden. Sie sprechen von der Abwanderung von Betrieben wegen steigender Gewerbemieten. Das selling argument für Nordneukölln, die Nähe zu Kreativen, Künstlern, jungen Familien, scheint bald gefährdet.

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Foto: C.E. 
Die Abgebildeten sind nicht mit den 
Protagonisten meiner Story identisch.

Dienstag, 15. März 2011

Kreuzkölln?

Diese sprachliche Neuschöpfung ist fast schon wieder alt: Kreuzkölln wie das an Kreuzberg grenzende Gebiet des Berliner Bezirks Neu­kölln seit zwei, drei Jahren immer öfter (von der Im­mo­bi­li­en­wirt­schaft) genannt wird.


Seit langem lebe ich im Kiez und beobachte, dass jene, die hier wohnen, den neuen Begriff selten bis nie verwenden. 

Auch ich mag das ranschmeißerische "Kreuzkölln" nicht. Neukölln ist auch ohne die Vorsilbe "Kreuz" spitze!

Besonders in Geografie!

Außerdem sind wir lernfähig in meinem Kiez. Das ist in Deutschland nicht überall so. Hier die gleiche Stelle im Dezember 2010:


Damals fragte ich mich noch, wo genau Deutschland ans Mittelmeer stößt. 

Oder hat ein Betreiberwechsel stattgefunden?

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Fotos: Caroline Elias

Donnerstag, 20. Januar 2011

Mittwoch, 12. Januar 2011

Vermeintlicher Frühling

Die Wege und Ufer säumen nur noch kleine, weiße Linien, und auf den Wegen steht das Tauwasser. Die Vögel machen Rabatz. Es fühlt sich ganz wie Frühling an – sogar die Eisschollen sind längst schon wieder am Fenster vorbeigesegelt. Ich lüfte viel länger als sonst, sitze mit offener Balkontür am Schreibtisch und lasse das Leben rein.

Und dann suche ich doch noch im Archiv nach. Wann war das letztes Jahr mit den Eisschollen? Hier! Mehr als zwei Monate später ...

Samstag, 1. Januar 2011

E glëckliches Nëies!

... mit der Stimme der "Sendung mit der Maus":
"Das war Elsässisch!"
 (... aufgeschrieben von Franzosen).

Auf Französisch heißt das "bonne année !"
Auf Ch’ti : Mi cheu'te souhaite une bouène année une bouène sinté pi du blé din't porte monnaie, à dé. ((Moi je te souhaite un bonne année une bonne santé et puis de l'argent dans ton porte monnaie, au revoir! - Also ich wünsche dir ein gutes Jahr, gute Gesundheit und außerdem Geld im Portmonee, auf Wiedersehen!)


Felix sit annus novus * Happy new year * Felice anno nuovo * Feliz año nuevo *
Feliz ano novo! * Kali chronia! * عام سعيد *  高兴的新年 * שנה טובה * Nav varsh ki subhkamna * Farsælt komandi ár * Gott Nytt År* سال نو مبارک * Boldog új évet *  С новым годом * Unyaka omusha omuhle

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Foto: Gestern war irgendwo am Ufer
des Landwehrkanals eine Eisscholle
abgebrochen, die nun die imaginierte
"time line" bildet ...