Eine literarische Gruppe aus Frankreich heißt Oulipo, dieses Akronym steht seit 1960 für kommt von "Ouvroir de Littérature Potentielle" (Werkstatt für potentielle Literatur). Hierbei geht es darum, nach gesetzten Regeln Texte zu verfassen. Diese haben häufig eine mathematische Grundlage und arbeiten mit Verschiebungen oder Auslassungen von Buchstaben, mit zufälligen Nachbarschaften also und mit abwesenden Dritten. Hier ein Kurztext mit eigener, auf der Straße gefundener Regel:
Manchmal stehen in Neukölln Ladenschilder, die überraschen.
"Grieschiche Küsche" hat mich letztens derart irritiert, dass ich vor Schreck das Rad gebremst hab, abgestiegen bin und nochmal lesen musste. Das kulinarische Wochenmotto kann auch von einem Koch aus Sachsen auf die Tafel geschrieben worden sein.
Daneben gibt es Kaffee aus einem bislang mir unbekannten Anbaugebiet. "Kaffee TOGO" steht im Fenster des benachbarten Ladens. Ich dachte, in Togo es ist zu heiß und zu feucht für Kaffeeanbau?
Nach einigem Nachdenken finde ich die Lösung, es geht um Länder, Regionen, die Verbindung und das Abwesende. Hier also soll ich, nach dem Mittagessen beim falschen Griechen, einen Kaffee zum Mitnehmen kaufen, den "Türkentrank", der bei Johann Sebastian Bach schon vorkam und den ich immer mit leichtem sächsischem Akzent gesungen im Ohr hatte, weil ja die Sachsen als "Goffeesachsen" bereits seit 1694 öffentlichen Kaffeeausschank praktizieren.
Was denn auch die Verbindung wäre zwischen der ersten und der zweiten Ladeninschrift ...
Montag, 5. November 2007
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2 Kommentare:
Beim Metzger das Antricot!!
Warum die Verbindung zwischen dem sächsisch-griechischen Koch und dem Mitnahme-Kaffee das "Entrecôte" des Metzgers ist, verstehe ich jetzt nicht so ganz, aber es war spannend, zu suchen, welche Sprache "Antricot" denn nun ist, ich fand: ANTRICÓT s.n. 1. Carne de vită sau de porc, din regiunea intercostală.
Das müsste Rumänisch sein, oder?
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