Sonntag, 14. Dezember 2008

Lichterfest

Ende Oktober hat ein Nachbar die Lichterkette um die Mini-Koniferen im Blumenkasten geschlungen. Ab Mitte November, wenn ich im Buchladen ein Buch erwerbe, höre ich die Frage: "Dürfen wir es Ihnen als Geschenk einpacken?" Derlei wird ab Ende Dezember sonst nie gefragt ... Am 2. Dezember bereits, ich weiß es noch genau, es ist ein Dienstag, wünscht mir eine Verkäuferin beim Überreichen von erworbenen Alltagsdingen "Schöne Feiertage!" Eine nicht bestellte Telefonverkäuferin sagt dann am 10.: "Dann wünsche ich ihnen noch eine schöne Weihnachtszeit!"

Mal unter uns, wir haben jetzt allenfalls Vorweihnachtszeit und Weihnachten beginnt in gerade mal 10 Tagen. Mich nervt die allgemeine Weihnachtshysterie jedes Jahr mehr.

Kerzen liebe ich, Licht in der dunklen Jahreszeit auch. Außerdem beschenke ich sehr gern meine Lieben und lass' mich auch gern beschenken, aber dieses Gemütlichkeits-Kitschseelenfutter als kollektiver Konsumanreiz empfinde ich als Zumutung.

Liegt es am allenthalben beschworenen "Krisenjahr 2009"? Nochmal die rasche Mark machen, bevor die Lichter ausgehen? Das Wort "Lichterfest" hatte ich mir immer anders erklärt.

P.S.: Was ich einmal las, dann aber nie wieder, Stichhaltigkeit ist also zu überprüfen: Eine elektrische Weihnachtslämpchenschnur an Balkon oder Ladengeschäft solle allein im Monat Dezember so viel wie ein Kühlschrank das Jahr über verbrauchen.

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