Montag, 13. Oktober 2008

Kunden arbeiten mit

Etliche Stunden verbringe ich schon am Rechner und suche Flüge. Ich mussdarf nach Sète, halb Arbeit, halb Erholung, könnte über Paris zurückreisen oder noch an der Küste bummeln. So viele schöne Alternativen! Aber mir schwirrt bald der Kopf und ich habe viele Browserfenster geöffnet, um zu vergleichen: Es gibt fünf verschiedene Anreisewege mindestens, dazu sieben Fluggesellschaften oder Suchseiten, dann noch die Bahn, eine Buslinie, und ach, welches Zugtempo hätten's denn gern, davon hängt auch die Umtauschbarkeit des Tickets im Falle von Verspätungen ab. Und überhaupt: wie lange brauche ich für den Transfer vom Flughafen zum Bahnhof? Wie ist das in Lyon, wie in Nizza? Da kenn' ich immer nur die Zielfahrt nach Cannes ...
Ich wühle mich durch Newsgroups, zum Glück kann ich die Sprache meines Reiselandes.

Im Vergleich zu früher geht hier mein freier Abend drauf. Denn Bürozeit ist Bürozeit, der Wettkampf heftig, ich muss schnell auf Anfragen reagieren. Einst saß man eine Stunde tagsüber im Reisebüro an der Ecke rum und bekam zur Not danach einen Anruf, ging dann nochmal vorbei zum Ticket abholen.

Heute streikt das System nach drei Stunden: eine geforderte Super-Ausgabe-Sicherheitskennziffer finde ich nirgendwo auf dem Plastikgeld, und nachts um elf ist auch bei der Bank keiner mehr erreichbar.

Von wegen Effizienz. Zum Glück muss ich nächste Woche nicht auch noch selbst ins Cockpit und Flugzeug lenken.
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Foto: Arbeitsplatz Nr. 3 im Sommerlicht - beim Drehbuchübersetzen oder -schreiben sehe ich am Abend wenigstens ein Ergebnis!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

"Ich mussdarf nach Sète, halb Arbeit, halb Erholung ...":

Schneidest du dich dann der Länge nach durch oder der Breite nach? Oder halbierst du den imaginären Pustekuchen der Zeit?
Und wieviel von dir bleibt hier?
All das macht mir Sorgen. -
Draußen ist es grau und trist.
Genau das richtige Wetter für einen Spaziergang am Landwehrkanal.
Vielleicht begegnet mir ja ein ungeduldiger 11. November. Dann werde ich gleich wieder nach Hause gehen und Pappnasen basteln aus aufgebrauchten Toilettenpapierrollen. Für die Schwäne.