Montag, 4. Mai 2009

Nicht die Klientel

Wer viel zuhause arbeitet, kann nicht viel über draußen berichten. So geht's mir derzeit. Außerdem ist NN - das Kürzel steht für Nordneukölln - oder KK - hier sind wir in Kreuzkölln - derart zum Modethema avanciert, dass es mich langweilt.

Aber neulich beim Karstadt am Herrmannplatz: Nach einigen Jahren der Fast-Abstinenz will ich auch bei mir guten Espresso trinken. Die raumgreifende Espressomaschine wünsche ich mir nicht, die ist erst vom ersten Filmfördergeld dran, das ist ein alter Schwur. Also schau ich nach schlanken Geräten für den Herd, die möglichst gutes Design haben sollen, weder überteuert noch aus Aluminium sein dürfen, da Aluminiumoxyd im Verdacht steht, Alzheimer befördern zu können.

Die Kanne fand ich, jetzt fehlte noch die elektrische Kaffeemühle. Hier bin ich zwischen den Regalen eines der größten Berliner Kaufhäuser tüchtig erschrocken: Die Dinger sahen allesamt aus wie eine Kreuzung aus Spielzeugraumschiffen und Laser-Brillenreinigungsgeräten, eins schlimmer als das andere. Als ich nach einem kleinen Gerät fragte, hieß man mich einen Augenblick warten, da gebe es noch was im Lager - und kam mit dem Modell wieder, das meine Oma einst in der Küche stehen hatte!

Auf die Frage, ob es nicht auch Mühlen in ähnlich schickem Design wie Espressokocher gebe, sagte die Verkäuferin: "Schauen Sie doch mal im Internet, da werden Sie sicher fündig! Aber hier bei uns nicht, wir haben hier nicht die Klientel für sowas!"

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