Dienstag, 17. Februar 2009

Etliche Zentimeter

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Herrlich, dieses verschneite Berlin! Und wie großartig, daß sich da in diesem Großstadtgetriebe noch jemand den Blick dafür bewahrt hat. Und dann kommt der Frühling - das ist kein Gerücht! Es ist spannend, sich schon heute diesen Blick vom Balkon in die aufblühende, von lautem Gezwitscher umrahmte Natur vorzustellen. Wird die wattige Stille der Kälte des Schnees auch in diesem Jahr wieder den Gefühlen der Wärme weichen, die mit lauem Frühlingslüftchen durch die Stadt schweben werden?
Und wer ist der unablässig durchs Foto schreitende Mann? Ist es der unsichtbare Dritte nach Drehschluß? Hat sich Godot verspätet oder ist gar unser Mann aus Havanna zurück? Es wird wohl ebenso sein Geheimnis bleiben, wie das, warum im Norden nie richtig Winter wird....

caro_berlin hat gesagt…

Ach, Norden! In Schweden kann es deutlich wintern, räufer nördlich doch noch mehr. Die Himmelsrichtungen zeigen nichts an außer einer Relation - also nördlich Berlins ... ab einer und bis hin zu einer Klimagrenze ...

Ja, das mit dem Frühling pfeifen hier schon auch mitunter die Voggellin vom Dache, oder ist es des zarten Federtiers mächtiger Protest? Mögen sie die Verlängerung nicht, das weiße Tuch, das der Winter hier über die Stadt wehen lässt? Alles ist ruhig, gedämpft, das Bild von der Watte stimmt. Und auch die Menschen bewegen sich langsamer, aus Furcht, zu stürzen; und als wäre es nur für den Kontrast treiben Kinder mit langen Ästen die Väter an, die sie vor die Rodelschlitten spannten, und Nachbars Hund regt sich über den Rabatz im Ahorn auf.
Am ewigen Wanderer im Bild hat die Fotografin schuld und nur die Fotografin: Beim morgendlichen Lüften hat sie Zeit, auf Passanten zu warten, um ... "to shoot them"! Wenn die wüssten!

(Die Pointe passt nicht, ist schiere Assoziation, weshalb sie eingeklammert ist: "I come shooting" - die döfste Antwort, seit es Bürgerkriege gibt, einer kosovarischen Kamerafrau bei dem Versuch, in die USA einzureisen.)