Montag, 11. Dezember 2017

Goldnuggets

Unser Bezirk droht, in der Goldgräberstimmung unterzugehen. Und jetzt kennen auch schon ganz normale Hauswartsfrauen englische Fremdwörter. Wo soll das noch hinführen! Aufgeschnappt:

"Ihr Immofuzzis glaubt wohl, dass in Neukölln jeder dahergelaufene Straßenköter Goldnuggets scheißt!“ Die Hauswartsfrau, nicht mehr ganz jung an Jahren und mit ausreichend körperlichem Aplomb versehen, droht wütend mit dem Besen, als sie zwei jüngere Männer, Anzug, Krawatte, teuere Budapester-Schuhe und viel Gel im Haar, vom Hof jagt.

Später sagt sie zu einer Nachbarin: „Die ham ausjesehen wie die Zeugen Jehovas. Ich jloob, die Sektenheinis war’n mir lieber!“

Freitag, 19. Mai 2017

Music battle

Die Sonne steht schon tief. Es ist heiß. Ein Mann mit blonden Federn auf dem Kopf singt sein Hare-Krishna-Mantra und begleitet sich dabei auf einer winzigen Quetschkommode. Auf der dem Wochenmarkt vor­ge­la­ger­ten Terrasse sitzen zwei Trommler inmitten einer klei­nen Men­schen­men­ge. Auf der Holzterrasse, die auf den Landwehrkanal hin­aus­geht, hocken (oder liegen) Gäste und chillen, mancher döst, vie­le ge­nie­ßen ihr Feierabendbier, andere sitzen an Tischen und Bän­ken und essen, was sie an den Street kitchen-Wägen gekauft haben.

Englische, italienische und fran­zö­si­sche Wort­fet­zen drin­gen an mein Ohr. Ich ste­he hier nur fünf Mi­nu­ten, war­te und ge­nie­ße die Son­ne.

Die Trommler, die von meiner Position nicht zu sehen sind, gehen ein auf seinen Gesang, suchen einen gemeinsamen Rhythmus, der Ha­re-Krish­na-Mann wendet sich ihnen zu, spielt langsamer, dann wie­deer schnel­ler, die Trommeln antworten, dann lachen alle.

Es ist nach sechs Uhr am Abend, der Markt am Maybachufer wird ab­gebaut, noch sind fast 30 Grad Celsius im Schatten, die Wet­ter­frö­sche quaken was von Temperatursturz, niemand will nach Hause ge­hen, denn wir hatten gerade erst die zweite kurze Schön­wet­ter­pha­se in diesem Jahr.

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Foto: C.E.

Sonntag, 12. März 2017

Liebe Leserin, lieber Leser,
werte Immoblienspekulanten,
sehr verehrte Anleger,

zunächst möchte ich mich an die Auswärtigen mit Geld wenden: Bitte investieren Sie woanders. Hier gibt es nicht viel zu sehen außer das täglich neu ausverhandelte Miteinander vieler Nationen und Schich­ten. Neukölln ist laut, bunt, schmutzig, Gewalt lauert an jeder Stra­ßen­ecke für jene, die die Regeln nicht kennen. Ihre Wunsch­mie­ter, mit denen Sie höchste Renditen erzielen möchten, wollen garantiert nicht hierher.

Für alle anderen heute ein Link über eine Buchbesprechung im ur­ei­gens­ten Sinne des Wortes. Autors Felix Lobrecht, ein Kiezgewächs, wie sehr, fiel ihm erst "in so einem oberhessischen Unikaff auf", ge­meint ist Mar­burg, unterhält sich mit der Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey über unseren Problemkiez.

Drogenverkäufer, Einbrüche, Straßengangs und wilde Mülldeponien zeichnen unseren Bezirk aus, dazu eine sehr hohe Armutsrate. Der Autor berichtet darüber, wie es war, im sozialen Brennpunkt auf­zu­wach­sen. Das geschriebene Interview wird durch Audiosequenzen ergänzt.

"Neukölln ist home", Interviewerin war Caroline Kraft, veröffentlicht auf der Seite www.resonanzboden.com, dem Blog der Ullstein Buchverlage.

Dienstag, 14. Juni 2016

Lebensgefahr in Neukölln

Investoren! Immobilienspekulanten! Geldanleger! Kommt nicht her! Hier ist sind nicht nur die Straßen zugemüllt, die Mieter rebellisch, hier ist das Leben einfach gefährlich.

Gestern Mittag, kurz vor eins: Eine 40-jährige Frau joggt durch den Park in der Nähe, die Hasenheide, da springen zwei jüngere Men­schen, vermutlich Jugendliche, aus einem Gebüsch in der Absicht, die um ihre Gesundheit besorgte Person um Bargeld und Mobiltelefon zu erleichtern. Als Argumentatationshilfe führten die beiden Räuber eine Pistole mit sich.

Da die Joggerin nur ihren Wohnungsschlüssel in der Tasche hatte, blieb die Nachfrage wirkungslos. Alsdann machten sie sich südliche Richtung aus dem Staube. Eine 57-jährigen Passantin hatte nicht so viel Glück. Zur Herausgabe ihres Portemonnaies kam die Pistole zum Einsatz — zum Glück nur als Schlaginstrument.

Auch wenn dieser Text möglicherweise einen etwas humorigen Un­ter­ton hat, so ist mir nicht zum Lachen zumute. Es ist eher eine Form von Galgenhumor. Das Vier­tel verroht. Immobilienspekulation trägt zur Verrohung bei. Menschen, die nicht mehr wissen, wie sie künftig ihre Miete zahlen sollen und auf Über­le­bens­mo­dus stellen, vergessen ihre mög­li­cher­wei­se sogar gute Kinderstube.

Hier geht's zum Tagesspiegelartikel, der die Fakten genauer be­schreibt: klick!
Tags: Gentrifizierung überteuert Wohnung kaufen Neukölln schick scheiße Gefahr Kriminalität Verrohung

Mittwoch, 11. Mai 2016

Die Firma mit dem Victory-V

Heute folgt eine Ärgernummer aus dem digitalen Zeitalter. Hier, was bislang geschah. Ich werde ergänzen.

Erster Akt.
Not amused ... Ein Telekommunikationsunternehmen mit dem V wie dem Victory-Zeichen im Namen bucht selbständig 19,99 Euro von meinem Konto ab. Ich suche unter dem Firmennamen mit der Summe und stoße auf "Vodafone SuperFlat Allnet Spezial / Allnet-Flat für mtl. 19,99 Euro!"

Mit einem der Mobiltelefone bin ich in der Tat V-Kundin, aber mit ei­nem Prepaid-Handy.

Ich gehe auf die Seite der Firma. Dort stehen Sätze wie: Bitte geben Sie Ihre Kundennummer an, wenn Sie mit uns kommunizieren wollen. Ich suche weiter unter den FAQs. Unrechtmäßige Abbuchung ist von den FAQs nicht vorgesehen.
  
Ich suche derzeit DRINGEND nach einer Mailadresse von Vodafone fürs Reklamieren, den genannten Betrag plus die Zusatzkosten, die mir daraus entstehen. 

Mit vorzüglicher Hochachtung!
C. Elias

P.S.: Das Einschalten eines Rechtsanwalts behalte ich mir aus­drück­lich vor.

Zweiter Akt.
Diesen Text hier verlinke ich via Twitter, stelle meine Frage, und ich versuche auch, die Herrschaften per Facebook zu kommentieren. Die Firma schreibt auf Facebook: Hallo Caroline, unser Kontakformular findest Du hier: www.v..../kontakt.html - Eine Mailadresse gibt es leider nicht, sorry. Viele Grüße, Sebastian *sta

Ich folge dem Link. Dort möchte man mehr von mir wissen. Da ich keine Vertragskundin bin, habe ich auch keine Kundennummer oder Passwort, die ich aber brauche, um überhaupt eine Mail absenden zu dürfen. Meine Güte, ist das kompliziert. Hab fast Lust, hier noch meinen Stundenlohn draufzuschlagen. Wie kommen Sie an meine Kontodaten?

Dritter Akt, Tag zwei.
Die Firma hat via Facebook geantwortet und um einen Screenshot der Abbuchungsdetails gebeten. Außerdem wollten sie meine Telefonnummer erfahren. Ich habe einige Infos auf dem Screenshot geschwärzt und die Telefonnummer steht ja überall im Netz, die also auch geschickt. Einen halben Tag später erreicht mich folgende Nachricht:
Hallo Caroline, ein Kollege wird Dich dazu in den nächsten Tagen einmal anrufen. Alternativ kannst Du natürlich auch immer direkt jemanden an der BlaBla-Hotline sprechen, wenn Du die XXX wählst. Liebe Grüße, Joachim *jta
Darauf ich: 
Sekunde ... in den nächsten Tagen? Nein, heute, gleich, jetzt! Was ist da los? Wann ist das Geld wieder auf dem Konto? Wie kommt diese Firma zu meinen Kontodaten? Was ist mit den entstehenden Kosten? Und seid wann duzen wir uns? 
Vierter Akt.
"Victory"-Phone schreibt mir:
Hallo Caroline, bitte entschuldigen Sie, wenn ich Sie geduzt habe. Das ist hier auf Facebook so üblich, aber sehr gern Sieze ich Sie auch. Wenn Sie die Ser­vice­num­mer XXX wählen, dann haben Sie sofort einen Kol­le­gen am Telefon, der sich auch sofort um Ihr Anliegen kümmert. Liebe Grüße, Joachim *jta
Darauf ich: 
Ja, ich weiß, dass es so üblich ist. Aber ich brauche das SIE zur Distanzierung. Ich finde, dass Sie den Vorgang zu sehr auf die leichte Schulter nehmen. Fühle mich in meiner Furcht wegen gestohlener Daten alles andere als respektiert.
Ich rufe also die obenstehende Nummer an. Sage: "Ich habe ein Problem. 1. Haben Sie von mir Geld für einen Vertrag abgebucht, den es nicht gibt. 2. Wüsste ich gerne, wie Sie an meine Kon­to­ver­bin­dun­gen kommen. 3. Wann bekomme ich mein Geld wieder? 4. Entstehen mir aus Ihrer Abbuchung jetzt Kosten, die ich Ihnen in Rechnung stellen werde. 5. Werde ich Ihnen mindestens eine Stunde Arbeitszeit dafür in Rechnung stellen, dass Sie mich vom Arbeiten abhalten. Und jetzt sind Sie dran!"

Der Mann am anderen Ende der Leitung fragt mich nach meiner Handynummer. Ich sage, dass die Prepaid-Karte damit nichts zu tun hat. Er will sie trotzdem wissen. Dann sagt er: "Sie haben ein Gut­ha­ben von neun Euro." Ich darauf: "Das weiß ich. Das stand gar nicht zu Debatte." Und ich wiederhole langsamer, was ich schon mal gesagt habe. Der Callcentermensch: "Ich versuche, Ihr Problem zu be­grei­fen!" Ich darauf: "Wo sitzen Sie? Indien? Pakistan?" Er (nach einer Pause): "Indien." Ich verabschiede mich höflich mit den Worten: "Mein Problem scheint ihre Sprachkompetenzen zu überschreiten!"

Das ist arrogant, ja, ich weiß das, und ich stehe dazu. Mit einer keinen Deutschlektion wäre die Sache nicht behoben. Aber auch damit nicht, dass ich hier noch mehr Zeit verliere.

Mit dem anstehenden fünften Akt müsste das Drama eigentlich in­ner­halb der 24-Stunden-Phase zuende sein. Ob die Firma das schafft? Ob ich am Ende doch noch ihren Namen nennen muss? Anwalt ein­schal­ten? Verbraucherschutz informieren?

... dieser Akt lässt wegen der Pfingstferien auf sich warten. Die Firma schrieb mir immerhin zurück, dass ich vor Jahr und Tag mit Ihnen we­gen eines Vertrages im Gespräch war. Die Angelegenheit sollte aber nicht online, sondern im gelben Briefpostmodus abgewickelt werden, was mir in der Notsituation, ein heftiger, mehrtägiger Kon­gress im di­gi­ta­len Nirwana und Er­kran­kung einer Kol­le­gin, die Bu­chung der Ein­sät­ze für die Fol­­ge­­wo­­chen lief also über mich, nicht passend war, weshalb ich die Chose umgehend gekündigt hatte. Fortsetzung folgt.

Donnerstag, 6. August 2015

Urlaubspostkarte

Liebe Mama, lieber Papa,

wir sind gut in Berlin gelandet. Die Ferienwohnung liegt inmitten eines Wohngebiets mit Blick auf den Kanal. Das Wetter ist toll.

Als wir angekommen sind, wurden wir von einem alten, betrunkenen Mann übel beschimpft. Er hat behauptet, dass er früher in der Fe­rien­haus­an­la­ge gewohnt habe. Dass das früher Sozialwohnungen ge­we­sen seien. Ist es möglich, dass Sozialwohnungen heute als Fe­rien­wohn­un­gen vermietet werden?

Wir zahlen, wenn wir die Endreinigung einrechnen, 145 Euro pro Nacht. Er hat gesagt, dass seine Drei­zim­mer­wohn­ung früher 560 Euro warm gekostet habe. Und dabei sei seine Wohnung sogar über 40 % teurer gewesen als die Wohnungen in dem Viertel sonst sind. Schock! Umgerechnet auf den Preis von heute hat er für weniger als vier Nächte gezahlt!

Eigentlich könnte mir das ja egal sein. Wir machen Urlaub und freuen auf die Party! Sogar einen Balkon gibt es. Das Wetter ist super. Und wir haben auch tolle Mucke im Gepäck, die die Nachbarn sicher bald freuen wird. Das wird eine super Woche!

Alles Liebe,
Eure
Kira

P.S.: Jetzt bitte nicht aufregen, und bis Oktober ist auch noch etwas Zeit! Der Vermieter der Studentenbude hat mir eben eine Absage geschickt. Per SMS! Als hätten wir uns nicht große Mühe gegeben mit dem Original der Bankbürgschaft, beglaubigten Kopien der Ausweise, polizeilichem Führungszeugnis, Kontoauszug des Miet­bürg­schafts­kontos und dem Kurier und so! Er hat mir aber eine andere Stu­den­ten­bu­de angeboten, etwas weiter weg (das macht dann 45 Minuten Anfahrt per ÖPNV) und auch deutlich kleiner, 510 Euro im Monat. Er mailt Euch das Exposé noch heute Abend.

Jugendliche Rollkoffertouristen vor einem früheren Miethaus, Maybachufer 19

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Foto: C.E.

Freitag, 18. Juli 2014

Sad music

Klezmer concert in front of our house. I'm sitting on the balcony, working, and listening how music mixes up with the sound of the tourist ships on the canal and the market down the street. So beautiful and so sad if I think of the Middle East.


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Foto: C.E.

Montag, 7. Juli 2014

Not Berlin's hippest 'hoods

Dear Investors, please deconsider buying a house or a flat in our area. It's definitely NOT a nice, vibrating or cool spot of Berlin. There are many poor and aggressive people living here and the police doesn't always react in a comprehensive way. Here you see an ID-control which went bad for dubious reasons.

Neukölln/Kreuberg are not Berlin's hippest 'hoods.

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Film: YouTube

Mittwoch, 2. Juli 2014

Belagerungszustand

Seit Wochen leben wir wie im Kriegsgebiet. Ich übertreibe, aber so fühlt es sich an. Etliche Sehr-viel-Besserverdienende, die in den ver­gan­ge­nen Jahren ins Viertel gezogen sind, wundern sich: Hier ist ja nicht alles nett.

Hier ist überhaupt nicht alles nett. Wir sind an der Gren­ze zu Kreuz­berg.

Noch sind die meisten Polizeiwagen in Berlin grün, die Stadt ist zu arm, um sie auf die neue Polizeifarbe umspritzen zu lassen, und ge­nau­so grün ist regelmäßig der Weg über die Brücke nach Kreuz­berg. Meine Buslinie fährt seit Wochen unsere Nachbarschaft nicht mehr an. Asylbewerber halten eine Schule besetzt, davor stehen die Ver­tre­ter der Staats­macht und sehr oft auch verschiedene Grup­pen und Grüpp­chen von De­monstran­ten. Regelmäßig kommt es zu Platz­ver­wei­sen und Festnahmen. Die Polizei reagiert ungewohnt brutal, die Nerven der Beamten sind zum Zerreißen gespannt.

Neben den Grünen haben wir auch Herren und Damen in blauer Uni­form vor Ort sowie in schwarzer, letzere tragen Helme mit Visir. Ich schließe daraus, dass sich hier Po­li­zisten vom Land, vom Bund und über­re­gio­na­le Ein­greiftruppen Hand in Hand ar­bei­ten. Es sind immer zwischen 500 und 900 Beamte anwesend. Neulich konnte ich nicht zum Yoga, denn ich hatte nur meinen Pass, nicht aber meinen Aus­weis dabei (nur im Personalausweis steht die Meldeanschrift). Ich konnte nicht glaubhaft machen, dass ich Anrainerin bin.

Eben Schüsse, dann ein Geräusch wie von einer Explosion. Die Pas­san­ten auf der Straße wenden nicht einmal den Kopf. Es sind Schüler, Stu­den­ten, Leute mit Migrationshintergrund, Fla­schen­sam­mler, der Alki aus dem Nebenhaus und der Arbeitslose aus der nächsten Quer­stra­ße. Alle scheinen sich an die Ge­räusch­ku­lis­se ge­wöhnt zu haben. Dann minutenlanges Hupen. Dann stauen sich die Autos in der Stra­ße, offenbar sind jetzt andere Zuwege abgesperrt. Wieder Mar­tins­hör­ner, gleich mehrfach, in alle Richtungen.

Dann kommt der Hubschrauber. Der Sound der ghetto birds ist hier täglich zu hören. Und die Geschäftsinhaber der Nachbarschaft be­rich­ten davon, dass ihre Umsätze bis um 80 % zurückgegangen sind.

Wir sind ein Gebiet, das mitten in der Gentrifizierung steckt. In der Nachbarschaft, pinselsanierter, umgewandelter Sozialwohnungsbau, ver­teu­er­ten sich die Kaufpreise der Wohnungen um mehr als 400 % (*). (Et­li­ches wartet unverkauft oder als Ferienwohnung auf neue Be­woh­­ner). Die Vormieter mussten ausziehen, sogar eine Roll­stuhl­fah­re­rin wurde rausgeschmissen. In einem anderen Haus wurde gerade der Ga­le­rist aus seinen vier Wän­den geklagt. Er hat um die 650 Euro Mie­te gezahlt. Für Nach­mie­ter wird's teuer: |ca. 1700 Euro| 1.950 Eu­ro ohne NK |lautet den Nach­barn zufolge| die For­de­rung. Ein anderer Geschäftsinhaber in der Straße möchte aus freien Stücken auf­geben. Er findet seit Monaten keinen Nachmieter.

Nein, Neukölln ist nicht schick. Und den Begriff "Kreuzkölln" haben die Damen und Herren von der Immobilienverwertung erfunden, um die Preise zu treiben.

Ohlauer Straße, ruhige Wachablösung

(*) ... zwischen Erstverkauf als Gesamtgebäude und Verkauf als Ei­gen­tums­wohnungen der Luxusklasse, angeblicher Erstbezug und in Kreuzberg, so angezeigt bei den stadtbekannten Portalen. Die Be­wei­se habe ich gesichert, Herr Anwalt.
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Foto: C.E.

Freitag, 5. April 2013

Wetterzonen

In Neukölln liegt noch Schnee, in Kreuzberg keiner mehr. Bei uns ist noch Winter, "drüben" schon Frühjahr. Die schattige Nordseite des Kanals ist daher auch deutlich billiger in den Mieten. Das hat ja wohl seinen Grund, wie wir sehen ... und sogar im Sommer ist es auf der Nordeite viel zugiger.


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Photo: Merci beaucoup, M.N. !

Donnerstag, 7. März 2013

Kopfhörer gefunden!

Habe am 7.3. um 10.45 Uhr in der Berliner Tram 6 Richtung Alex Kopfhörer gefunden. Wem gehören sie? Der ehrliche Besitzer/die ehrliche Besitzerin möge mir die Art der Kopfhörer, die Marke und seinen/ihren Sitzplatz in der Tram nennen. caroline[at]adazylla.de

Schon vorab vielen Dank fürs Weiterleiten. Mal sehen, ob das Web 2.0 auch hier nützlich ist!
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Dienstag, 11. September 2012

Zauberflöte

Heute, kurz vor fünf Uhr: Ein junges Mädchen übt einen recht ungefähren Mozart am Rande des Land­wehr­ka­nals. Mutprobe? Heimliche Dreharbeiten? Nach fünf Minuten sind alle wieder weg ... Stichwort: Zauberflöte.

Freitag, 29. Juni 2012


Nein, ich bin nicht ein Stockwerk tiefer gezogen, es sieht nur so aus. Vier Jahre liegen zwischen den beiden Aufnahmen.

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Rich art Kiz

So sehen in Neukölln uns jene, die Wohnungsanzeigen aufgeben ...
Wonung im Rich art Kiz mit schöne Dilefussbode und Guteschnitt und Sonne im Hinterhaus. Getopt ist das durch total ruhige Hof und die U-Bahn vor die Haustür. Und da findet auch der derzeit heißeste Kiz in Berlin. Hier IST Leben. Hier ENTSTEHT Leben. Neukölln ist eine Mischung aus Boheme, El-Arenal und Kunstcafe. Unglaublich!
Und das sind die Begleiterscheinungen, aus einer anderen Wohnungssuchseite (grafisch verändert):


P.S.: Für die Nichtberliner ... es gibt einen Richardkiez, in dem in der Tat viele Künstler leben.

Mittwoch, 23. November 2011

Unsichere Gegend

Seit ich in Neukölln wohne, hat unser Haushalt alle zwei Jahre ein Fahr­rad eingebüßt. Das ist nicht normal und passt auch nicht zu den Informationen, die die Polizei hat. Als ich mich neulich mit dem Kon­takt­be­reichs­be­am­ten darüber unterhalte, meinte der nur knapp: "Ihre Zahl könnte hinhauen. Die wenigsten Diebstähle werden zur Anzeige gebracht".

Wie sagte mein Bruder vor einigen Jahren (als Variation auf die Wer­bung mit der teueren Uhr aus Genf): "Ein Fahrrad gehört einem nie ganz allein." Mein Bruder wohnt in Treptow, das ist der Nachbarbezirk, die kennen das dort auch.

Jetzt hat es sogar das Motorrad eines Nachbarn erwischt. Es ist eine blaue Yamaha aus dem Jahr 1995, Fahrgestellnummer 3VD080211, letztes Kennzeichen: B-GC 38.

Er hatte es am Abend wie immer vor der Haustüre auf dem Gehweg abgestellt. Am nächsten Tag war es nicht mehr da. Für mehr Infos hier klicken. (Finderlohn!)

Freitag, 4. November 2011

Laienschauspieler gesucht

Jugendliche und junge Erwachsene (15 bis 30 Jahre) aus Berlin-Neukölln – mit und ohne Migrationshintergrund – als Laien-Schauspieler für soziokulturelles Theaterprojekt in Neukölln gesucht!

In der Produktion „Ortswechsel. Szenen aus dem Leben einer Stadt“ gehen die Darsteller auf Spurensuche nach den Geschichten von Räumen und Menschen im Reuterkiez. Fragen zu Heimat, Identität und Migration werden in Form eines Theaterparcours, bei dem sich die Zuschauer zwischen unterschiedlichen Aufführungsorten bewegen, szenisch vermittelt.

Die Proben beginnen Mitte November. Die Premiere findet am 16. Dezember statt.

Schickt bitte eine Mail an: reuterkieztheater@yahoo.de oder ruft an unter: 0151 5665 7413. Wir freuen uns auf Euch! Theater der Migranten, www.migranten-projekt.de"

Freitag, 30. September 2011

Später Sommer ...

... selbst auf diesem Neuköllner Schattenbalkon
Unsere Nachbarschaft macht in der Regel einen eher düsteren Ein­druck. Das Neuköllner Kanalufer liegt im Schatten, die Balkone in den eng gebauten Straßen erreicht nur selten mal ein Son­nen­strähl­chen.

Dienstag, 16. August 2011

Übungsraum

Noch ein Nachtrag zu neulich, zum Jazztrompeter. Mancher seiner Kollegen, die sich da so ans Ufer stellen, sollten sich lieber einen Übungsraum mieten.

Sonntag, 14. August 2011

In der U-Bahn ...

... Schönleinstraße. Au weia!

Seit dem Bankenkrach von 2008 haben sich die Werbetreibenden übrigens aus unserem U-Bahnhof zurückgezogen. Der Ort ist schlecht beleuchtet, ungepflegt, an vielen Ecken stinkt es nach Urin. Früher haben wenigstens die Farben der Werbung ihn ein wenig auf­ge­hübscht. Neukölln ist ein Ar­­muts­­be­­zirk, hier sehen wir es immer wieder.

Samstag, 13. August 2011

Jazztrompete


"Je kälter der Sommer, desto bunter seine Fotos."
Neue Berliner Spruchweisheit