Die Sonne steht schon tief. Es ist heiß. Ein Mann mit blonden Federn auf dem Kopf singt sein Hare-Krishna-Mantra und begleitet sich dabei auf einer winzigen Quetschkommode. Auf der dem Wochenmarkt vorgelagerten Terrasse sitzen zwei Trommler inmitten einer kleinen Menschenmenge. Auf der Holzterrasse, die auf den Landwehrkanal hinausgeht, hocken (oder liegen) Gäste und chillen, mancher döst, viele genießen ihr Feierabendbier, andere sitzen an Tischen und Bänken und essen, was sie an den Street kitchen-Wägen gekauft haben.
Englische, italienische und französische Wortfetzen dringen an mein Ohr. Ich stehe hier nur fünf Minuten, warte und genieße die Sonne.
Die Trommler, die von meiner Position nicht zu sehen sind, gehen ein auf seinen Gesang, suchen einen gemeinsamen Rhythmus, der Hare-Krishna-Mann wendet sich ihnen zu, spielt langsamer, dann wiedeer schneller, die Trommeln antworten, dann lachen alle.
Es ist nach sechs Uhr am Abend, der Markt am Maybachufer wird abgebaut, noch sind fast 30 Grad Celsius im Schatten, die Wetterfrösche quaken was von Temperatursturz, niemand will nach Hause gehen, denn wir hatten gerade erst die zweite kurze Schönwetterphase in diesem Jahr.
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Foto: C.E.
Freitag, 19. Mai 2017
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