Geld wird weniger wert werden, damit die Schulden in den USA schwinden. Böser Satz, aber so fühlt es sich an. Dann müsste im Gegenzug Arbeit mehr wert werden. Qualifizierte Arbeit.
Ich habe mir ein Fernglas für die Dolmetscherkabine gekauft, manchmal sehen wir ohne Hilfsmittel aus großer Enfernung nicht, was vorne 'gespielt' wird.
Das Fernglas kostetet bei Conrad-Elektronik genau 9,99 Euro, made in China. Das mitgelieferte Plastiketui stank erbärmlich. Also rushte ich noch schnell zu Karstadt und fand ein Schlüsseletui mit Volumen: Ist das Fernglas zusammengeklappt, passt es perfekt rein. Kostenpunkt für das hervorragend verarbeitete Lederteil: stolze 22,50 Euro. Das Etui lag inmitten von Ware der Firma Picard, einem trotz des französischen Namens bekannten deutschen Unternehmen.
Wenn ich Kleidung kaufe, vermeide ich Saisonpulis für 18,90 Euro aus China, wo wir in Europa so wenig über die Umstände der Herstellung wissen, wie die Arbeiter entlohnt werden, was für Umweltfolgen die Produktion hat usw. Ich kaufe lieber zu den Schlussverkäufen, so kann ich mir auch teure Ware leisten, die dann mehr als eine Saison hält.
Beim Fernglas machte ich eine Ausnahme, das Gerät brauche ich nur selten, die Leistung reicht mir, und da ich dem Gegenstand keinen großen Wert zumesse - obwohl es den als optisches Instrument durchaus hat - legte ich ohne zu zögern Geld für den Dumpingpreis auf den Tisch.
Zuhause dann die Überraschung: als ich Schlüsselring mit Kette aus dem Inneren des Etuis rausschnitt, fiel mein Blick auf ein ganz unten, diskret angebrachtes Schildchen: "Made in China". Nichts deutscher Hersteller und hoher Preis für heimische Arbeit! Der Herstellerhinweis (längst in der großen Tonne) hatte auch eine andere Herkunft suggeriert. Also haben hier die Zwischenhändler dran verdient, und nicht zu knapp.
Beim Klamottenkauf mit einer Freundin letzten August kamen wir auf den Gedanken, dass es sicher bald ein Geschäft gibt: "Not made in China". Isabelle und ich wären dort gern Kundinnen.
Die Amis können nur propagandistisch die Einhaltung von Menschenrechten fordern. In Taten haben sie ihren eigenen Markt von Waren- und Geldimporten abhängig gemacht. Inflation ist deren einziger Ausweg.
Freitag, 24. Oktober 2008
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen