Freitag, 1. Februar 2008

Morgens um acht in der Tellstraße

Morgens um acht in der Tellstraße gegenüber der Rütli-Oberschule: Zwei Frauen und drei Männer stehen in einem Geschäft, in dem man Schleifmaschinen für den Bodenabschliff vermietet werden.

Die Frauen sind beide irgendwas zwischen Mitte dreißig und Mitte vierzig, schmal, nervös, in braunen, langen Mänteln den Modetipps der Saison entsprechend gekleidet, die eine kurzhaarig mit randloser Brille, die andere lockig ohne Brille. Die Männer in Monteurskluft, der eine kräftig, kurzhaarig und blond in den Dreißigern, die anderen beiden, die aussehen wie der junge und der ältere Entwurf ein- und desselben Mannes, eher kantig, untersetzt, dunkel- bis grauhaarig. Vater und Sohn sprechen leise miteinander. Das eine Team holt ab, das zweite Team bringt nach erfolgter Arbeit zurück.

Beide Frauen stehen nah bei der Warenausgabe, bekommen alles erklärt, nicken, wenden sich ab und zu den Männern zu, die in wenigen Metern Abstand stehen und die Szene wach beobachten. Die Worte des Geräteverleihers über Inbetriebnahme, Nutzung, Gefahren wiederholt die Frau, die gerade dran ist, bemüht um Einfachheit des Ausdrucks; die Männer im Blaumann sehen jetzt eher gelangweilt aus, sie kennen den Text.

Der einzige Text, der hier von Frau zu Frau gesprochen wird: "Isses schön geworden?" Darauf die andere: "Ja, sehr!"

Die Männer, sie stammen alle aus Polen, wechseln nur Blicke. Während sie jetzt mit dem schweren Gerät für Schliff bzw. Parkettpolieren schon an den Autos sind, sagt der Schleifmaschinenverleiher den Frauen zum Gruß: "Viel Spaß mit ihrem neuen Boden!"

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