Berlin-Neukölln, Reuterstraße. Im Bioladen "LPG" steht eine Schlange. Unter der Woche sind tagsüber nur selten mehr als drei, vier Kunden parallel im Geschäft, jetzt muss ich das Ende der Schlage erst suchen. Es ist im Nebenraum - am Ende von 18 Menschen. So voll war's hier nie. Ferienende? Das ist ja lange schon vorbei. Sommerende? An das kann sich auch kaum einer erinnern, so herbstlich ist es seit der letzten Augustwoche.
"Naja," meint eine Wartende, "es sind halt sehr viele Leute hergezogen, der Gräfekiez rollt an. Und Studenten, Künstler ..."
Und eine Studentin sagt zu ihrem Freund: "Selbst schuld, dass Du hier stehst, bei Euch drüben ist doch der weltgrößte LPG-Markt!" Drüben meint am Prenzlauer Berg, LPG stand einst für "Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft", heute stehen die Kürzel für "lecker, preiswert und gesund", ein Bioladen, bei dem die Kunden Anteile kaufen, um dann Rabatte zu erhalten.
Der Sommer ist, scheint es, zu Ende. Das reisende Völkchen kehrt nach Neukölln zurück, sofern es denn überhaupt weg war.
Samstag, 15. September 2007
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