Freitag, 7. Juni 2019

Jingle Bells

Und dann ist da noch die Gruppe kleiner Kinder, so irgendwas um die vier, fünf Jahre, sommerlich in hellen und pastellfarbenen kurzen Hosen und T-Shirts, ein Kind hatte sogar ein Muskelshirt an, die lauthals singend sich das Ufer herunter bewegen, sie tanzen, sie marschieren, und die dabei voller Inbrunst singen: „Jingle bells, jingle bells, jingle all my way ..“, begleitet vom lauten Gelächter ihrer beiden Betreuerinnen und dem Kopfschütteln eines älteren Paares, dem sie begegnen.

Freitag, 17. Mai 2019

Stinkbomben

Nein, ich halte mich nicht für spießig. Aber vielleicht bin ich das sogar.

Am Maybachufer zu wohnen bedeutet, normalerweise in den Genuss guter Musik zu kommen. Seit die Stunden vorne am Markt (jeden Dienstag und Freitag) begrenzt worden sind, sitzen zwischendurch allerlei Leute mit ihren Klampfen, Schlag- oder Klingelgerätschaften vor dem Fenster auf der Bank und machen Töne.

Laute, leise, regelmäßige, stundenlang sich wie­der­ho­len­de Töne. Heute einer, der sich den halben Vormit­tag einer Art metallene Klapper vor den Bauch hält und die­se rüt­telt. Es ist, als würde eine Straßenbahn im Dau­er­klin­gel­mo­dus vor dem Haus stehen.

Bitte nicht missverstehen: Ich liebe gute Musik und gebe Straßenmusikern gerne was. Aber hier ver­sucht je­mand, Kun­den für sein Kunsthandwerk an den wild auf­ge­stell­ten Ta­pe­zier­tisch zu locken.

Wo gibt es außerhalb der Karnevalssaison eigentlich Stinkbomben?

Freitag, 26. April 2019

Rumschrömmeln

Frage: Warum müssen manche Leute ihre Uraltgitarre ans May­bach­ufer ausführen und ihr dann die ver­meint­li­che Ehre antun, auf ihr öffentlich rumzuschrömmeln?

Hintergrund: Früher gab es vorne am Markt eine Art Bühne, auf der Profimusiker spielten. Manche Anwohner haben dafür gesorgt, dass nur noch zu begrenzten Zeiten gespielt werden darf. Stattdessen setzen sich Ama­teure auf den Weg Richtung Markt auf die nächst­beste Parkbank. Und die steht aus­gerechnet unter meinem Fenster.

Antwort: Weil der Probenraum Geld kostet.