Letztens durfte ich einer französischen Freundin den Unterschied zwischen Buchvorrat und Sortiment erklären. Wenn eine Buchhandlung ein gutes Sortiment hat, gibt's exzellente Auswahl und sie ist gut sortiert (selbst dann, wenn der Laden oberflächlich betrachtet zwischendurch auch mal etwas unordentlich anmuten mag).
Vorrat bezieht sich auf Speisen und Getränke, "wohnt" in der Speisekammer oder im Vorratsschrank; man kann aber auch Heizöl und derlei bevorraten.
Und der Buch- oder Lesevorrat ist der Bücherstapel, der mit in die Ferien darf. Regnet es viel, ist der Lesevorrat schnell erschöpft. Wer Glück hat, trifft dann einen anderen Leser ... oder auf einen Buchladen, der hoffentlich gut sortiert ist.
Was ich in meinem Buchladen um die Ecke nicht entdecke, wird mir von Freunden zugetragen oder ich lese oder höre medial davon. Danach bestelle ich, was mich interessiert, per Mail bei eben dieser Lieblingsbuchhandlung in der Ohlauer Straße, kurz hinter der gleichnamigen Brücke, dort, wo schon Kreuzberg losgeht. Die Buchhandlung trägt den hübschen Namen Leseglück und ist sehr schön. Es ist ein Zwei-Frau-Betrieb; Susan und Eleni veranstalten oft Lesungen, manchmal sogar im Waschsalon nebenan.
Und genauso halte ich es mit französischsprachigen Büchern.
Was derzeit in Deutschland nicht lieferbar ist, finde ich im Zentralen Verzeichnis Antiquarischer Bücher, einem Zusammenschluss vieler Antiquare.
Small is beautiful, das gilt nicht für für leichtes Reisegepäck. Und wer in Berlin einige französische Bücher loswerden möchte, kann sie in die fliegende Bibliothek des franko-amerikanischen Cafés Heroes im 'neuen Szenekiez' Nord-Neukölln einstellen - und auch mit Vorhandenem tauschen. Aber leider erst wieder ab Anfang September.
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Foto: Heroes