Dienstag, 14. Juni 2016

Lebensgefahr in Neukölln

Investoren! Immobilienspekulanten! Geldanleger! Kommt nicht her! Hier ist sind nicht nur die Straßen zugemüllt, die Mieter rebellisch, hier ist das Leben einfach gefährlich.

Gestern Mittag, kurz vor eins: Eine 40-jährige Frau joggt durch den Park in der Nähe, die Hasenheide, da springen zwei jüngere Men­schen, vermutlich Jugendliche, aus einem Gebüsch in der Absicht, die um ihre Gesundheit besorgte Person um Bargeld und Mobiltelefon zu erleichtern. Als Argumentatationshilfe führten die beiden Räuber eine Pistole mit sich.

Da die Joggerin nur ihren Wohnungsschlüssel in der Tasche hatte, blieb die Nachfrage wirkungslos. Alsdann machten sie sich südliche Richtung aus dem Staube. Eine 57-jährigen Passantin hatte nicht so viel Glück. Zur Herausgabe ihres Portemonnaies kam die Pistole zum Einsatz — zum Glück nur als Schlaginstrument.

Auch wenn dieser Text möglicherweise einen etwas humorigen Un­ter­ton hat, so ist mir nicht zum Lachen zumute. Es ist eher eine Form von Galgenhumor. Das Vier­tel verroht. Immobilienspekulation trägt zur Verrohung bei. Menschen, die nicht mehr wissen, wie sie künftig ihre Miete zahlen sollen und auf Über­le­bens­mo­dus stellen, vergessen ihre mög­li­cher­wei­se sogar gute Kinderstube.

Hier geht's zum Tagesspiegelartikel, der die Fakten genauer be­schreibt: klick!
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